Skincare

Antarcticine: Der Beauty-Booster für den Winter

Schon mal von Antarcticine gehört? Dr. Sabine Schwarz zeigt, was es mit dem Wirkstoff auf sich hat und wie unsere Beauty-Routine davon profitiert.

Skandinavierinnen sind nicht nur in Sachen Mode ein Vorbild, auch was Beauty-Routinen betrifft, können wir uns einiges abschauen. Der Beauty-Trend heißt Antarcticine, ein Wirkstoff, der die Haut trotz Kälte und trockener Luft zum Strahlen bringt. Immer mehr Hautexpert:innen setzen auf den arktischen Beauty-Booster. Auch Dr. Sabine Schwarz schätzt den neuen Wirkstoff. Die Hautärztin praktiziert seit 25 Jahren und eröffnete im Jahr 2012 das renommierte Hautzentrum Wien. Gemeinsam mit dem Apotheker Mag. pharm. Dietmar Kowarik hat die Ärztin Formulierungen zur Hautpflege entwickelt, darunter ein Anti-Aging-Produkt mit Antarctine.

Was sind Antarcticine?

Wie der Name vermuten lässt, stammt der Wirkstoff aus der Antarktis, genauer gesagt den König-Georg-Inseln. „Bei Antarcticine handelt es sich um ein Glykoprotein, den ein Bakterienstamm namens ‚Pseudoalteromonas Antarctica‘ während des Zellwachstums produziert“, schreibt die Ärztin. Vereinfacht bildet das Glykoprotein dabei eine Schicht, die Bakterien vor Kälteschäden schützt. Diese Eigenschaft mache sich heute die Kosmetik Branche zunutze, indem sie das Glykoprotein mittels Biofermentation extrahiert. In Anti-Aging-Produkten oder Feuchtigkeitscremes ist der Wirkstoff meist als ‚Pseudoalteromonas Ferment Extract‘ in den Inhaltsstoffen ausgewiesen.

Antarcticine
FOTO Getty Images

Antarcticine schützt die Haut vor Kälte und wirkt der Hautalterung entgegen.

Antarktizine
FOTO Getty Images

Antarcticine wurden von einer Eisschicht auf den König-Georg-Inseln in der Antarktis isoliert.

Wie wirken Antarctcine?

In der Natur hilft Antarcticine, die Morphologie von Eiskristallen so zu modifizieren, dass die Bakterien trotz extremer Kälter überleben. Als Bestandteil von Hautpflegeprodukten trägt der Wirkstoff dazu bei, die Hautbarriere bei Kälte zu regenerieren und gleichzeitig zu schützen. Die Haut behält ihre Feuchtigkeit und einen gesunden Glow. Als fester Bestandteil der Hautpflege, etwa in Form einer Tagescreme, verbessert und verjüngt Antarcticine die Haut innerhalb kürzester Zeit. „Der Anti Aging Wirkstoff Antarcticine unterstützt die Rückbildung von Fältchen und schützt vor winterlichen Extremtemperaturen“, bestätigt Dr. Schwarz. „Neben Antarcticine regulieren Shea Butter, Weizenkeimöl, Vitamin E und Coenzym Q10 den Hydrolipidfilm der Haut“, beschreibt die Dermatologin die eigens entwickelte Anti-Aging-Pflege. „Das rege die Zellneubildung an und stärke die Hautbarriere“, heißt es auf der Produktseite. Auch unterschiedlichen Studien zufolge verbessere der Wirkstoff nach nur einer Woche den Feuchtigkeitsgehalt der Haut um bis zu 45 %, nach 14 Tagen habe sich der Kollagengehalt verdoppelt, und auch der Elastin Gehalt sei um 17 Prozent gestiegen. „Falten wurden in nur einem Monat um bis zu 44 Prozent aufgepolstert“, resümiert die Dermatologin in einem Blogbeitrag.

Hautpflege im Winter: 5 effektive Wirkstoffe

Bei der Hautpflege im Winter sind Wirkstoffe gefragt, die die Haut vor Kälte schützen und mit einer Menge Feuchtigkeit versorgen.

Hyaluronsäure – Der Star unter den Feuchtigkeitsspendern

Hyaluronsäure ist der wohl bekannteste Wirkstoff, wenn es darum geht, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Hyaluronsäure sorgt für eine strahlende und aufgepolsterte Haut. Der Wirkstoff entsteht als Polysaccarid aus Zuckermolekülen. Die Säure kommt natürlicherweise auch in unserem Körper vor, wo sie vereinfacht als Wasserspeicher funktioniert. Bedeutet: Die Moleküle speichern das Tausendfache ihres eigenen Gewichts an Wasser. So führt Hyaluronsäure in Kosmetikprodukten dazu, dass die Haut mehr Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann. Expert:innen raten zu Pflegeprodukten, die zum einen mit kurzkettigen Molekülen in die tiefen Hautschichten vordringen und damit Fältchen abmildern und zum anderen langkettige Moleküle enthalten, die obere Hautschichten mit Feuchtigkeit versorgen.

Ectoin – Effektiv gegen Kältestress

Frostige Temperaturen stressen die Haut. Denn bei Minusgraden stellt die Haut ihre Talgproduktion ein. Das schwächt den sogenannten Hydrolipidfilm, der sonst für den natürlichen Schutz der Haut verantwortlich ist. Hier kommt Ectoin ins Spiel – ein Molekül, das wie Arcticine ebenfalls an einem Bakterienstamm festgestellt wurde. Statt im Eis überlebte dieser in einem Salzsee, wo ebenfalls extreme Bedingungen herrschen. In Kosmetikprodukten bindet der Wirkstoff Wassermoleküle und sorgt für ein stabiles Schutzschild, den sogenannten Ectoin Hydro Complex. Dieser schützt die Haut und versorgt sie mit Feuchtigkeit.

Panthenol – Kälteschutz für sensible Haut

Gerade Menschen mit sensibler Haut, kommt Panthenol in Hautpflegeprodukten gelegen. In der Haut wird der Wirkstoff in das Vitamin B5 umgewandelt. Das Vitamin hilft der Haut dabei, körpereigene Fette zu produzieren. Damit ist der Wirkstoff zur Pflege trockener und schuppender Haut hervorragend geeignet. Aufgrund seiner heilenden Eigenschaften wirkt es gegen Juckreiz sowie Rötungen und sorgt dafür, dass sich die Haut leichter regenerieren kann. Zusammengefasst stärkt Panthenol die Hautbarriere und ist besonders verträglich. Gerade Menschen mit sensibler Haut profitieren, wenn sie Kosmetikprodukte mit Panthenol in ihre tägliche Beauty-Routine integrieren.

Phytosqualan – Der Allrounder für alle Hauttypen

Phytosqualan ist ein geruchsneutrales Öl, was aus Zuckerrohr oder Oliven gewonnen wird. Im Gegensatz zu Olivenöl ist es weniger fettig und hydratisiert gleichzeitig die Haut. Der Wirkstoff stärkt die Hautbarriere und macht die Haut gleichzeitig aufnahmefähiger für weitere Wirkstoffe wie beispielsweise Vitamin C oder Retinol. Aufgrund seiner rückfettenden Eigenschaften, ohne dabei die Poren zu verschließen, ist Phytosqualan für sowohl für trockene als auch für fettige Haut geeignet, die zu Unreinheiten neigt.

Urea – Ersthelfer bei geschädigter Haut

Urea gilt als bewährter Schutz vor Feuchtigkeitsverlust. Der Wirkstoff zieht schnell in die obersten Hautschichten ein und reguliert dort den Wassergehalt. So helfen Lotions und Cremes mit einem hohen Urea-Gehalt gegen Juckreiz, der im Winter vor allem bei trockener Haut auftreten kann. Gerade Stellen, an denen die Haut besonders dünn ist, etwa an Gelenken, Händen und dem Schienbein, kann Urea den lästigen Juckreiz in wenigen Minuten lindern. Gleichzeitig unterstützt Urea den Abbau verhornter Hautzellen und ist deshalb auch häufig in Fußcremes enthalten. Der Wirkstoff gilt als besonders verträglich und ist damit auch für sensible Hauttypen geeignet.

Natalie Hartmann
Autorin Natalie Hartmann

Egal ob Mode, Kunst oder Innenarchitektur: Natalie hat ein Faible für Dinge, die den Alltag schöner machen und liebt es, darüber zu schreiben. Auf Reisen ist sie gerne an abgelegenen Orten unterwegs, sucht in Seitenstraßen nach Secondhand Läden oder vergisst in Buchhandlungen die Zeit. Zuhause geht sie am liebsten im Wald spazieren oder feilt an ihren Pilates-Skills.

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