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Natürliche Deos einfach selbstgemacht

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Deos sind ständige Begleiter in unserem Alltag. Allerdings können künstliche Deos auch schädlich sein. Welche Alternativen es gibt und wie du ganz einfach selbst dein Deo herstellen kannst, erzählen wir hier.

Die Geschichte des Deos, wie wir es heute kennen, geht bis in das Jahr 1888 zurück. Ein Arzt aus Philadelphia entwickelte eine Creme aus Zinkoxid, die sich die Menschen auf die Haut unter ihren Armen auftragen konnten. „Mum“ hieß diese Deocreme. Die Firma Bristol Myer übernahm die Marke 1932 und revolutionierte in den 1950er Jahren den Markt als weltweit erster Hersteller eines Deorollers. Heute sind Deos aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Von Deosprays über Deoroller, festen Deos, Deocremes, Deosticks und Deokristallen gibt es eine beinah endlose Auswahl. Dabei lohnt es sich, beim Kauf genauer hinzuschauen, denn manche Deos überdecken zwar Gerüche, fügen deiner Haut und der Umwelt aber Schaden zu.

Künstliches Deo: Wie schädlich ist es für unsere Haut und die Umwelt?

Herkömmliche Deodorants enthalten eine Vielzahl von Chemikalien wie Parabene, synthetische Duftstoffe und Aluminium.

Die Parabene werden zur längeren Haltbarkeit der Deos eingesetzt. Sie sind auf der Inhaltsstoffliste mit der Endung -paraben gekennzeichnet. Allerdings greifen sie in den menschlichen Hormonhaushalt ein, Studien konnten sogar eine Verbindung zwischen Parabenen und Brustkrebs nachweisen. Umfassenden Langzeitstudien, die diese Annahme unterstützen, gibt es aber noch nicht. Feststeht: Parabene reichern sich im Körper an, wie genau sie dort wirken ist zwar noch nicht ausreichend erforscht. Doch erste Studien haben die EU bereits dazu veranlasst, bestimmte Parabene zu verbieten oder zumindest einzuschränken.

Hinter dem Duft von Deos verstecken sich außerdem oft synthetische Chemikalien. Sie können Allergien auslösen und unter anderem zu Hautreizungen und Ekzemen führen.

Inwiefern das Aluminium in künstlichen Deos schädlich für uns ist, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Gerade bei Antitranspirantien sind Aluminiumsalze ein Hauptbestandteil. Anitranspirantien sind Deos, die nicht nur den Schweißgeruch binden, sondern auch die Achselnässe. Die Aluminiumsalze bilden einen Pfropfen an den Ausgängen der Schweißdrüsen und verhindern so, dass die Nässe nach außen gelangt. Dabei kann es passieren, dass ein geringer Teil des Aluminiums in den Körper gelangt. Auch über andere Produkte im Alltag wie Verpackungsrückständen auf Lebensmitteln nehmen wir Aluminium auf. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät deshalb, auf Deos mit Aluminiumsalzen zu verzichten. Einige Wissenschaftler:innen sagen hingegen, dass die Menge an Aluminium in den Antitranspirantien so gering ist, dass sie keine Auswirkung auf unsere Gesundheit hat. Sicher ist jedoch, dass die Produktion von Aluminium mit einem hohen Energieaufwand und einer starken Belastung für die Umwelt verbunden ist.

Bei Sprühdeos können die herumwirbelnden Partikel aus Butanen und Isobutanen zudem schädlich für die Lunge sein, die Atemwege sowie die Bronchien reizen.

Ein Deo im Wasser.
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Deoroller, Deospray oder Deocreme? Die Auswahl an Deos ist mittlerweile groß.

Natürliche Zutaten für Naturkosmetik.
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In natürlichen Deos kommen pflanzliche Inhaltsstoffe zum Einsatz.

Natürliches Deo: Das sind die Vorteile

Naturkosmetik Deodorants werden aus natürlichen und organischen Inhaltsstoffen hergestellt, die sanft zur Haut sind und für die Umwelt unbedenklich. Sie enthalten keine schädlichen Chemikalien wie Aluminium, Parabene und synthetische Duftstoffe und sind damit eine gesündere Alternative zu herkömmlichen Deodorants.

Für den frischen Duft sorgen in natürlichen Deos Extrakte wie Salbei, Melisse, Hopfen oder Fenchel. Um die Bildung von unangenehmen Gerüchen zu unterbinden, werden in der Naturkosmetik Triethylcitrate verwendet. Das sind aus Zitronensäure zugesetzte Ester, die als ungiftige Alternative zu Weichmachern gelten. Damit schlechte Gerüche gar nicht erst an die Oberfläche gelangen, kommen Zinkricinoelate zum Einsatz, die aus Zink und Rizinussäure bestehen.

Außerdem sind Deos in der Naturkosmetik tierversuchsfrei und in vielen Fällen auch vegan, was bedeutet, dass sie nicht an Tieren getestet werden und keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten.

Der Pure Deostick von Speick, die Deocreme von I+M Naturkosmetik, oder das feste Naturkosmetik Deo von Lamazuna sind natürliche Alternativen zu synthetischen Deos.

DIY Anleitung: Natürliches Deo selbstgemacht

Die umweltschonendste Variante für einen frischen Duft unter den Armen sind selbstgemachte Deos. Die kannst du ganz einfach und schnell mit natürlichen Zutaten herstellen. Oft bildet Natron dabei die Grundlage der Rezepte. Denn Natron wirkt antibakteriell, bindet unangenehme Gerüche und neutralisiert sie. Du findest Natron im Supermarkt bei den Backzutaten oder im Drogeriemarkt. Ätherische Öle verleihen deinen Deos den Duft deiner Wahl. Hier sind ein paar Rezepte.

DIY Deo 1 – Hautcreme und Natron

Mit wenig Aufwand und nur zwei Zutaten kannst du mit diesem Rezept deine eigene Deocreme herstellen. Befülle dazu einen kleinen Glastiegel mit Handcreme. Gebe dann einen Teelöffel Natron dazu und verrühre die Zutaten gut. Schon ist dein selbstgemachtes Deo fertig. Wenn du möchtest, gib noch ein paar Tropfen ätherische Öle hinzu. Die Öle kannst du ganz nach deinem Geschmack mischen. Du kannst das Deo dann wie eine Creme bei Bedarf unter deinen Armen auftragen.

DIY Deo 2 – Rosmarin, ätherische Öle und Natron

Für dieses Rezept brauchst du 20 g Natron, einen Esslöffel getrocknete Rosmarin und zwei Tropfen ätherische Öle. Gib die getrocknete Rosmarin und das Natron in einen Mixer und mahle alles fein. Siebe die Mischung anschließend, um grobe Stücke zu entfernen. Gib das ätherische Öl hinzu und bewahre das Deo-Pulver anschließend in einem Schraubglas auf. Das Deodorant kannst du bei Bedarf auf die Fingerspitzen aufnehmen und dann unter die Arme auftragen.

Blumen, die aus einer Deoflasche wachsen.
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Alte Deosticks kannst du mit deinen selbstgemachten Deos wieder auffüllen.

Eine Frau, die ihre Achselhöhle berührt.
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Besser für die Haut: Natürliche, selbstgemachte Deos.

DIY Deo 3 – Sheabutter, Kokosöl, Heilerde und Natron

Für dieses Rezept benötigst du einen Esslöffel Sheabutter, einen Esslöffel Kokosöl, drei Esslöffel Natron und einen Esslöffel feine Heilerde. Schmelze das Kokosöl und die Sheabutter in einem Wasserbad. Rühre dann das Natron und die Heilerde unter und vermische die Zutaten. Wenn du möchtest, kannst du je nach Geschmack noch ein paar Tropfen ätherischer Öle dazu geben. Fülle die noch warme Masse in einen leeren Deostick und lasse das Ganze über Nacht erkalten – fertig ist dein festes Deo.

DIY Deo 4 – Kokosöl, Maisstärke und Natron

Für dieses Rezept brauchst du nur eine Handvoll Zutaten: vier Esslöffel Kokosöl, vier Esslöffel Natron, vier Esslöffel Maisstärke und nach Geschmack zehn Tropfen ätherisches Öl. Schmelze zuerst das Kokosöl im Wasserbad und gib dann das Natron und die Maisstärke hinzu. Träufle dann das ätherische Öl darüber, gib die Masse in ein Schraubglas und lasse sie fest werden. Die Deocreme kannst du dann wann immer du sie brauchst in den Händen verreiben und unter den Armen wie eine Creme auftragen.

DIY Deo 5 – Sprühdeo aus Wasser, ätherischen Ölen und Natron

Aus nur drei Zutaten ist dein eigenes Deo-Spray mit diesem Rezept schnell selbstgemacht. Du brauchst 80 ml Wasser, 1 TL Natron und eine Zitrone. Gib das Wasser in einen Topf und erhitze es, gib dann das Natron hinzu und verrühre die Mischung gut. Gib den Saft der Zitrone hinzu sowie auch deren abgeriebene Schale. Lasse das Gemisch für ein bis zwei Stunden stehen. Siebe die Flüssigkeit ab und fülle sie in eine Sprühflasche. Schon ist dein selbstgemachtes Deo fertig.

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