Ja, es gibt sie! Die vegane Alternative zu herkömmlichen Nagellack. Damit bleiben deine Nägel nicht nur strahlend schön, sondern auch gesund!
Grün soll es sein – und das nicht nur in, sondern auch auf unserem Körper. Nach Lebensmitteln, Kleidung, Haaren und Haut, haben sich nun auch unsere Nägel dem veganen Trend angeschlossen. Vor allem junge Labels setzen in ihren Nagellacken auf tierversuchsfreie sowie biologisch abbaubare Inhaltsstoffe. Wir erklären, warum du bei Nagellack auf eine gesündere Alternative achten solltest und stellen 6 Beauty-Brands vor, die du guten Gewissens kaufen kannst.
Nagellack, der unter die Haut geht
Viele lieben es, mit Nagellack zu experimentieren. Doch sorgt er nicht nur für Glow und Farbe auf den Nägeln, sondern auch für schädliche Inhaltsstoffe. Während wir über vegane Lebensmittel weitestgehend aufgeklärt sind, stehen wir in Sachen dekorativer Kosmetik noch am Anfang. Vielen Verbraucher:innen ist gar nicht bewusst, welche Inhaltsstoffe in herkömmlichen Nagellacken enthalten sind. Für die Lackfarben und Glitzereffekte greifen die meisten Hersteller auf tierische Bestandteile zurück. Der rote Farbstoff Kamin beispielsweise wird aus Schildläusen gewonnen. Glitzereffekte hingegen entstehen durch die Beigabe von Guanin – hergestellt aus Fischschuppen. Das Problem: Neben tierischen Bestandteilen verbirgt sich eine Vielzahl gesundheitsschädlicher Stoffe hinter Bezeichnungen wie „Formaldehyd“ oder „Phthalate“. Dabei handelt es sich um Klebestoffe und Weichmacher, die über den Nagel in unsere Haut eindringen. Hormonelle Beeinträchtigungen, Allergien oder gar Krebs können die Folgen sein.
Nagellack: Bio, natürlich oder vegan?
Veganer Nagellack soll keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten – noch darf er an Tieren getestet werden. Doch aufgepasst: Produkte mit dem Aufdruck „vegan“ sind in der Regel zwar frei von tierischen Inhaltsstoffen, schließen aber nicht immer Tierversuche aus. Achte daher auf Hinweise wie „cruelty free“ oder das Leaping Bunny Zertifikat, die für tierversuchsfreie Lacke stehen. Ebenfalls zu beachten ist, dass Naturkosmetik Nagellack nicht mit Bio- und veganem Nagellack gleichzusetzen ist. Zur Naturkosmetik zählen Produkte, die überwiegend aus natürlichen, pflanzlichen Inhaltsstoffen bestehen. Zwar enthalten solche Produkte weniger Giftstoffe, tierische Bestandteile aber sind durchaus vorhanden. Dasselbe gilt für veganen Nagellack: Auch wenn er frei von tierischen Bestandteilen ist, kann er schädliche Inhaltsstoffe beinhalten. Bei Bio-Nagellack werden die Pflanzen aus biologischem Anbau gewonnen. Die Produkte sind BDIH sowie NATRUE zertifiziert. Bisher ist es nur wenigen Herstellern gelungen, den strengen Kriterien gerecht zu werden. Logona ist das weltweit erste Beauty-Label, das einen echten Naturkosmetik Farblack entsprechend des BDIH und NATRUE Standards hergestellt hat.
Nachhaltiger Nagellack: „Free from“ was?
Die Anforderungen an einen Nagellack sind hoch: Die Farbe soll intensiv und deckend sein, sich gut auftragen lassen, lange halten und schnell trocknen. Auch wenn sich in der Naturkosmetik einiges getan hat, ist es bisher noch nicht gelungen, Nagellack rein auf Basis von Naturprodukten herzustellen. Dennoch gibt es immer mehr Beauty-Labels, die auf tierversuchsfreie sowie biologisch abbaubare Inhaltsstoffe setzen. Für mehr Transparenz beim Kauf sorgt die Bezeichnung „Free from“. Nagellacke mit der Aufschrift „3-free“ beispielsweise sind ein Hinweis dafür, dass sie frei von den drei schädlichsten Inhaltsstoffen Toluol, Formaldehyd und Dibutyl Phthalat sind. Je höher die Zahl, desto weniger schädliche Bestandteile befinden sich in dem Produkt.
Im Laufe der Jahre hat sich die Liste der „Free from“-Stoffe stetig weiterentwickelt. Einige Hersteller bieten sogar „22-free“-Lacke an. Leider ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Denn die Bezeichnungen sind nicht offiziell geregelt. Das bedeutet: Jedes Label entscheidet selbst, wie viel „free“ seine Nagellacke sind. Natürlich muss alles, was auf der Liste steht, wahr und rechtlich korrekt sein. Doch welche Inhaltsstoffe in diese Kategorie fallen, wird von den Herstellern entschieden. Kein Wunder also, dass die Listen immer länger werden und beispielsweise Zutaten wie Gluten beinhalten, die gut klingen, aber grundsätzlich nie in einem Nagellack stecken. Wenn du dich beim Kauf vergewissern möchtest, welche Inhaltsstoffe tatsächlich enthalten sind, wirf einen Blick auf die Website des Labels. In der Regel findest du dort ausführliche Informationen über das Produkt, die dir weiterhelfen.
Veganer Nagellack, die gesündere Alternative
Wir wissen nun: In den meisten Fällen wird bei veganem Nagellack auf tierische Bestandteile verzichtet. Die Inhaltsstoffe aber unterscheiden sich je nach Hersteller. Nichtsdestotrotz setzen inzwischen zahlreiche Beauty-Labels auf folgende unbedenkliche Inhaltsstoffe:
Butyl Acetate:
Ein klares, farbloses Lösungsmittel pflanzlichen Ursprungs. Es sorgt dafür, dass der Nagellack auf den Nägeln hart wird.
Ethyl Acetate:
Dieses Lösungsmittel kann petrochemisch oder pflanzlich gewonnen werden. Letzteres Verfahren wird häufig für vegane Lacke angewendet und dient dazu, den Nagellack in der Flasche flüssig zu halten.
Phosphoric Acid:
Mineralsäure, die zur Kontrolle des pH-Wertes des Nagellacks verwendet wird.
Pigmente (Mica):
Als vegane Alternative zu Guanin kommt in Nagellacken oftmals das glitzernde Mineral Mica zum Einsatz. Fein vermahlen, sorgt es für einen schönen Schimmer auf dem Nagel.
Nitrocellulose:
Eines der sichersten und qualitativ hochwertigsten filmbildenden Polymere, das entscheidend für die Festigung und Härtung des Nagellacks ist.
Vegan und natürlich: Diese Beauty-Brands machen es vor
Brand – 1 Gitti
Das Berliner-Label gilt als Vorreiter unter den veganen Nagellacken und hält gleich zwei innovative Linien bereit: die Water Based Vegan Nail Colors sowie die Plant Based Vegan Nail Colors. Ersteres besteht zu 55 Prozent aus Wasser, Letzteres zu 82 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Maniok, Zuckerrohr oder Weizen. Sie sind frei von chemischen Lösungsmitteln und relativ geruchsneutral. Alle Gitti Nagellackfarben sind „19-free“ und werden durch natürliche Alternativen ersetzt.
Brand – 2 Kia-Charlotta
100 Prozent vegane Naturkosmetik in Premium-Qualität, so das Ziel von Gründerin Kia-Charlotta. Seit 2017 produziert das deutsche Label schadstoff- und tierversuchsfreie Nagellacke – mit Erfolg. Jede Saison werden nur 15 neue Trendfarben in begrenzter Anzahl hergestellt. Die Lacke sind „14-free“ und von „The Vegan Society“ zertifiziert. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch eine hohe Deckkraft und Langlebigkeit aus.
Brand – 3 LoLaLabs
Vegan, natürlich und ohne Tierversuche: Diesen Prinzipien hat sich auch das deutsche Label LoLaLabs angeschlossen. Alle Nagellacke sind „14-free“ und jede Flasche beinhaltet nur 5 ml. Auf diese Weise beziehen die Hersteller unter anderem den Aspekt der Nachhaltigkeit mit ein, da häufig halb leere Flaschen, deren Farben ausgetrocknet sind, weggeschmissen werden. Das Besondere: LoLaLabs steht bei der Produktion im engen Austausch mit ihren Kund:innen und lassen sich von deren Wunschfarben und Verbesserungsvorschlägen inspirieren.
Brand – 4 Herzlack
Das Düsseldorfer-Label produziert ausschließlich in Deutschland und verzichtet vollständig auf Farbpigmente tierischen Ursprungs. Die Auswahl der Inhaltsstoffe als auch die Entwicklung der Farben liegen in den Händen von Gründerin Andrea. Alle Nagellacke sind „15-free“ und erzählen anhand verschiedener Farbpigmente und Effekte ihre ganz eigene Geschichte. Zudem sorgt eine beigefügte Mixtur aus natürlichen ätherischen Ölen für einen angenehmen Duft nach dem Auftragen.
Brand – 5 Look To Go
Made in Germany, vegan und „13-free“ – das sind die Nagellacke von Look To Go. Dabei liegt der Fokus auf einer verantwortungsvollen Produktion sowie einer sorgfältig ausgewählten Rezeptur. Das Label aus Mönchengladbach steht für Nagelprodukte mit hoher Qualität und purer Perfektion. Mithilfe des speziell entwickelten 3D-Pinsels und der gelartigen Textur lassen sich die Nagellacke leicht und streifenfrei auftragen. Des Weiteren überzeugen sie durch eine hohe Deckkraft und lange Haltbarkeit. Hinter all dem stecken 30 Jahre Beauty-Expertise von Gründerin Nicole Simon, die eine anerkannte Expertin im Bereich Maniküre und Naildesign ist.
Brand – 6 Terre et Beauté
Naturkosmetik ohne Kompromisse – dafür steht das deutsche Label aus dem Saarland. Von den Verschlusskappen über das Etikett, den patentieren Pinsel bis hin zum Lösungsmittel: Bei Terre et Beauté wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Die Verpackung besteht aus 98 Prozent natürlichen Ursprungs, die Farben sind “12-free“ und tierversuchsfrei. Ganz nach dem Motto: „Alles, was unnötig ist, kommt nicht ins Fläschchen“, setzt das deutsche Label ihre Mission mit Hochdruck in die Tat um.