Wirf einen Blick hinter die Kulissen des Films „Barbie“ und entdecke das architektonische Vorbild des ikonischen „Barbie“-Haus.
Wie „Barbie“ Wohnträume wahrwerden lässt
„Barbies“-Haus gibt es wirklich! In der kalifornischen Wüste. Und das sogar schon seit den 40er-Jahren.
Eine Überraschung für viele „Barbie“-Fans. Denn seit dem Start des Films mit Margot Robbie und Ryan Gosling am 20. Juli 2023 polarisiert „Barbie“ international. Bereits wenige Wochen nach der Kinopremiere gilt Greta Gerwigs Interpretation der berühmtesten Puppe der Welt als ikonisches, feministisches Meisterwerk der Filmszene.
Ein Grund dafür ist die beeindruckende visuelle Umsetzung, zu der die Kulisse des Films gehört. Besonders das „Barbie“-Haus lässt die Herzen zahlreicher Zuschauer:innen höher schlagen. Kein Wunder, gleich auf mehreren Etagen vereinen sich herzförmige, rosafarbene Möbelstücke und Wohnaccessoires unter einem pinken Flachdachbau.
Gut, Wände und Türen gibt es keine, dafür aber eine große, rosafarbene Dachterrasse. Und ganz ehrlich? Wer hat nicht schon mal davon geträumt in einer pinken Traumvilla zu leben und morgens auf dem Weg zur Arbeit, statt der Treppe seine eigene rosa Rutsche ins Erdgeschoss zu nehmen?
Liegt „Barbie-Land“ in der kalifornischen Wüste?
In der kalifornischen Wüste in Palm Springs steht das Vorbild für „Barbies“-Haus. Nur nicht in Pink und (leider) ohne Rutsche. Warum es trotzdem das echte „Barbie“-Haus ist? Für das rosafarbene Filmset beauftragte Drehbuchautorin und Regisseurin Greta Gerwig die Produktionsdesignerin Sarah Greenwood und die Bühnenbildnerin Katie Spencer.
Die beiden haben bereits oscarpremierte Sets, wie zum Beispiel das des Films „Stolz und Vorurteil“ entworfen. Für das „Barbie“-Filmset ließen sich die Londonerinnen vom Midcentury-Stil aus Palm Springs beeinflussen. Und eine der größten Inspirationen für „Barbies“-Haus in „Barbie“-Land sei das „Kaufmann Desert House“ in Kalifornien gewesen, erzählen sie im Gespräch mit „AD USA“. Dieses hat der Architekt Richard Neutra im Jahr 1946 im Auftrag des berühmten Unternehmers Edgar J. Kaufmann gebaut.
Richard Neutra – der Schöpfer des „Barbie“-Hauses
Der Wiener Richard Neutra entwarf das reale „Barbie“-Haus in den 1940er Jahren im Stil der Moderne. Die Villa ist wie das „Barbie“-Dreamhouse ein Flachdachhaus, mit bodentiefen Fenstern. Das Glas lässt das Haus transparent wirken und es hat wie „Barbies“ Zuhause kaum Wände oder Türen.
Ein Stilelement, das Regisseurin Greta Gerwig besonders gut gefallen haben muss, denn sie wollte, dass „Barbies“ Haus keinen Raum bietet, der es erlaubt, etwas privat zu halten oder etwas zu verstecken. Genau wie „Barbies“ Traumvilla, hat Neutras Haus auch einen großen Pool in der Mitte des Grundstücks. Dazu gehört ein überdachtes Poolhaus, ohne Wände. Auch die legendäre „Barbie“-Sonnenterrasse ist auf dem Dach des Kalifornischen Kaufmann-Hauses zu finden. Doch trotz vieler Parallelen ist das Filmhaus eine Art Neu-Interpretation der Architektur von Richard Neutra.
„Barbie“: „Life in plastic, it’s fantastic“
Das „Barbie“-Haus, das auf dem Gelände der Warner Bros. Studios in der Nähe von London steht, ist eine dreistöckige Traumvilla, kein Bungalow. Die Schränke samt Outfits in „Barbies“ Haus sind optisch angelehnt an die Kartons, in denen die „Barbie“-Puppen sonst im Regal stehen. Das Haus und sein Interieur bestehen aus rosafarbenem und pinkem Plastik, um durch und durch an die ikonische Welt der Mattel-Puppe zu erinnern. Auch die Proportion der Villa sollen dem Original Spielzeug-„Barbie“-Hauses entsprechen. Um das am Filmset umzusetzen, ließen sich Sarah Greenwood und Katie Spencer nicht nur von Neutras Architektur inspirieren.
Sie bestellten sich ein „Barbie“-Dreamhouse aus der Spielzeugabteilung nach Hause, um es zu studieren. So kamen Greenwood und Spencer auf die Idee, die Räume der Kulissen, um etwa 23 Prozent kleiner ausfallen zu lassen, als es der Maßstab für echte Wohnräume vorgibt. Das hat den Effekt, dass die Schauspieler:innen in dem „Barbie“-Haus riesig aussehen, also wie echte „Barbie“-Puppen, die viele aus ihrer Kindheit kennen. Das Highlight der pinken Traumvilla ist sowohl im Film als auch in der Spielzeugversion die Rutsche, die in einen nierenförmigen Pool führt. „Ich wollte das einfangen, was an den Dreamhouses immer so irre lustig war“, verrät Greta Gerwig ihre architektonische Vision des „Barbie“-Hauses, die ihren Ursprung überraschend in der kalifornischen Wüste hat.
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.