Graue Wände sind schon genug im urbanen Raum vorhanden. Ein grüner Ausblick wäre schön – gern auch an der eigenen Wand im Wohn- oder Schlafzimmer. Wir zeigen dir kreative Indoor-Ideen für einen vertikalen Garten.
Grüne Wände sind zum Wohlfühlen
Zimmerpflanzen sehen nicht nur schön aus und sind dekorativer Teil der Einrichtung, sie haben auch nachweislich eine positive Wirkung auf uns – ähnlich wie beim Waldbaden. Der Gedanke des Waldbadens stammt aus dem asiatischen Raum und meint das bewusste Eintauchen in die Natur. Dazu gehört das Berühren von Pflanzen und Erde, das beim Bepflanzen und Umtopfen auch in den eigenen vier Wänden stattfinden kann. Doch bereits das Anschauen von Pflanzen reicht schon aus, um Stress zu nehmen und Ruhe zu geben – wie eine Studie der Harvard University zeigt. Ganz nebenbei steigert Grün im Innenraum auch unsere Effektivität und Produktivität – ein Phänomen das unter dem Namen „Attention Restoration Theory“ bekannt ist.
Das hängt auch mit dem gesteigerten Sauerstoffgehalt zusammen, der ebenfalls zum Wohlbefinden beiträgt. Als natürlicher Raumluftfilter sind Zimmerpflanzen jedoch nicht nur Sauerstoffproduzenten, sondern auch Luftbefeuchter und Schadstoff-Filter. Besonders Pflanzen wie Aloe vera, Bogenhanf und Zypergras tragen zu einem besseren Raumklima bei.
Welche Pflanzen eignen sich für die Wand?
Nicht jede Pflanze hat Lust als grüner Mitbewohner an der Wand zu enden. Generell gilt: Die Pflanzen sollten keinen zu breiten Wuchs haben; mit wenig Wasser und wenig direktem Licht auskommen; wärmebeständig sein. Moos, Farne, Kletterphilodendron, Sukkulenten, Efeutute, Pilea, Grünlilie oder Monstera zählen zu den Pflanzen, die diesen Ansprüchen zum größten Teil gerecht werden.
Besonders der Kletterphilodendron und auch die Efeutute sind nicht auf viel Licht angewiesen und fühlen sich so auch an einer dunklen Wand wohl. Kleinwüchsige Sukkulenten, Farne und Moose eignen sich ebenfalls optimal für die Indoor-Pflanzenwand. Bei der Pilea, Grünlilie und Monstera sollte darauf geachtet werden, dass sie an einer Wand befestigt werden, die genug indirektes Sonnenlicht abbekommt.
Vertikale Gärten in der Wohnung: 5 DIY-Ideen
Es gibt zahlreiche Gründe für mehr Natur in unseren Innenräumen. Doch nicht immer reicht die Fläche dafür. Schließlich soll im Regal auch noch Platz für Bücher und der Tisch nicht mit Pflanzen zugestellt sein. Statt horizontal Boden, Tisch oder Regal mit Grün zu überhäufen, kann man genau so gut vertikal anpflanzen: Wandbegrünung spart nicht nur wertvolle Fläche, sondern kann auch noch auf kreative Weise zum stilvollen Gestaltungselement werden. Wir haben fünf Ideen für eine Green Wall. Kleiner Hinweis: Bei Wahl der Wand solltest du darauf achten, dass diese stabil genug ist.
Pflanzenwand-Idee 1 – bei Wandboards gilt „mehr ist mehr“
Pflanzen auf ein Regalbrett zu stellen, ist nicht neu. Aber wie wäre es denn, wenn die ganze Wand aus Wandboards besteht: Bestückt mit Pflanzen wird daraus ein vertikaler Garten. Wie die Blumentöpfe können auch die Wandboards in ihrer Größe variieren und versetzt übereinander an der Wand angebracht sein. Für Farbvielfalt sorgen sowohl die Indoor-Planzen, als auch farbigen Töpfe und Gefäße mit bunten Mustern darauf.
Pflanzenwand-Idee 2 – grüne Wände dank Hängepflanzen
Wandbegrünung kann auch hängen: Beliebt sind Makramee-Geflechte mit Blumentöpfen darin, die von der Decke baumeln. Sie verleihen dem Raum direkt einen Boho-Flair. Statt an der Decke kannst du solche kunstvoll geknoteten Systeme auch an einem Ast befestigen, der wie die Töpfe selbst von der Decke hängt.
Pflanzenwand-Idee 3 – hängendes Schaukelregal als DIY
Neben Töpfen können auch Regalbretter von der Decke baumeln. Mit ihren zwei Seilen an den Seiten sehen sie aus wie eine Schaukel. Du kannst auch ganz einfach selbst so ein Schaukelregal herstellen. Dafür brauchst du Bretter mit einer Dicke von ungefähr 1,5 cm. Am leichtesten ist es, wenn du die Bretter im Baumarkt auf die selbe gewünschte Länge zuschneiden lässt. Ebenfalls sind Universalbohrer, scharfe Schere, Stift, Zollstock und ein langes Seil mit einer Dicke von mindestens 0,5 cm notwendig. Achte darauf, dass du genug Seil für deine Schaukelkonstruktion besorgst. Zur Befestigung an Wand oder Decke benötigst du Dübel und Deckenanker, die ausreichend Kilos tragen können.
Schritt 1 – Konstruktion planen
Wenn du ein Regal mit mehreren „Schaukeln“ herstellen möchtest, mache dir vorab Gedanken, wie das fertige Schaukelregal am Ende aufgebaut sein soll. Dafür kannst du vorab die Bretter am Boden platzieren oder das System aufzeichnen und bekommst eine ungefähre Vorstellung von dem Endprodukt.
Schritt 2 – Löcher bohren
Bohre an den beiden Enden der Bretter je zwei Löcher, dessen Position du zuvor mithilfe eines Zollstocks und Stifts bestimmst. Achte darauf, dass die Löcher an den Außenseiten lokalisiert sind und trotzdem genug Abstand zu den Kanten haben. Die Löcher dürfen nicht viel größer als das Seil sein, sodass dieses unter dem Brett im zugeknotet Zustand Halt bietet.
Schritt 3 – Seile anbringen
Für die Konstruktion vier gleichlange Seile nutzen, von denen jeweils zwei – an der rechten und linken Brettaußenkante – über dem oberen Brett verbunden werden und eine Schlaufe bilden, die später als Aufhängung genutzt werden kann. Das Kreieren der einzelnen Ebenen erfolgt, indem das Seil durch ein Loch an der Ecke des Brettes geführt und im Anschluss ein Knoten gemacht wird. Bevor sich der Ablauf für die nächste Ebene wiederholt, sollten erstmals alle vier Seile denselben Prozess durchlaufen, sodass das Brett vollständig waagerecht auf den Knoten unterhalb des Brettes aufliegt. Entsprechend der Länge der Seile und dem Abstand der einzelnen Etagen kann individuell entschieden werden, wie groß und in welcher Ausführung das Konstrukt am Ende erscheinen soll.
Schritt 4 – Schaukelregal befestigen
Befestige nun das System an der Wand. Dafür musst du vorab entsprechend der Dübelgröße Löcher in den richtigen Abständen in die Decke oder Wand bohren. Zeichne auch diese zuvor auf. Stecke die Dübel nun in die Löcher und schraube die Deckenhaken rein. Hänge dein DIY-Regal auf.
Schritt 5 – Wandbegrünung gestalten
Nur noch Töpfe und Gefäße mit Pflanzen in das Schaukelregal stellen und schon ist die kreative Pflanzenwand fertig.
Pflanzenwand-Idee 4 – Wandbegrünung ohne viel Extras
Es braucht nicht immer groß Zubehör, um eine grüne Wand im Wohnzimmer zu erschaffen. Töpfe und Blumenkästen können auch direkt selbst an der Wand befestigt werden. Für die runden Blumentöpfe gibt es verschiedene Varianten an Wandhalterungen zum Beispiel Ringe zum Reinhängen. Statt herkömmlichen Blumentöpfen und -kästen kannst du auch alte Wein- oder Obstkisten von innen mit Folie bestücken und so kreative Upcycling-Blumenkästen gestalten. So kann ebenfalls ein vertikaler Garten entstehen. Aber aufgepasst: Hängen die Töpfe oder Kisten direkt an der Wand, musst du diese vorab wasserfest machen, sonst kann das Wasser beim Gießen der Wand schaden.
Tipp: Alle diese Ideen zur Wandbegrünung eignet sich auch super für den Balkon oder der Fassade der Terrasse. Natürlich ist hier die Wahl der Pflanzen eine andere.
Pflanzenwand-Idee 5 – Indoor-Garten mit grünem Gitter
Manchmal reichen schon kleine Pflanzen zum grünen Glück. Die Töpfe von Zimmerpflanzen in kleiner Ausführung lassen sich perfekt an ein Gitter hängen. Dieses kannst du an der Wand befestigen und neben Pflanzen auch Notizen, Schlüssel, Stifte und Co. dranhängen. Ein Wandgitter inklusive Wandbegrünung über dem Schreibtisch gibt Raum zum strukturierten und effizienten Arbeiten – inklusive grünem Ausblick.