Schon heute erleben, wie Hotels künftig sein werden? Energiepositive Hotels wie das norwegische „Svart Hotel“ machen es möglich
Nordlichter spiegeln sich im Wasser des Holandsfjords. Stille. Nur die Gletscher des Almlifjellets thronen über der unberührten Natur. Dort, am Fuß des Fjords in Norwegen, liegt ein Beispiel für die Zukunft des Reisens: Das „Svart Hotel“. Mit seiner einzigartigen Technologie und seinem futuristischen Design erinnert das Gebäude an ein Raumschiff, dabei ist es mehr wie eine Zeitmaschine. Eine Zeitmaschine, die Tourist:innen in die Zukunft des nachhaltigen Reisens befördert. Denn das „Svart“ ist das erste energiepositive Hotel der Welt. Innovativ, umweltfreundlich und minimalistisch. Die Idee: Im Vergleich zu anderen modernen Hotels wird das „Svart“ nach seiner Eröffnung 2024 seinen jährlichen Energieverbrauch um 85 Prozent reduzieren und genügend Sonnenenergie speichern, um sowohl den Hotelbetrieb am Laufen zu halten als auch die benötigte Energie für den Bau des Gebäudes zu decken. Davon sind die kreativen Köpfe des norwegischen Architekturbüros „Snøhetta“ überzeugt.
Svart – natürlich, ökologisch und traditionell
In Zusammenarbeit mit „Arctic Adventures of Norway“, „Asplan Viak“ und „Skanska“ entwarf das Architektenbüro „Snøhetta“ das Powerhouse-Hotel am Svartisen-Gletscher. Dem verdankt das Resort auch seinen Namen. „Svart“ bedeutet ins Deutsche übersetzt „schwarz“. Es liegt direkt am schwarzen Gletscher in der Nähe der Gemeinde Meløy nördlich des Polarkreises – eingebettet in eine Landschaft, die für ihre unberührte Natur bekannt ist. „Das Bauen in einer so wertvollen Umgebung ist mit einigen klaren Verpflichtungen in Bezug auf die Erhaltung der natürlichen Schönheit sowie der Fauna und Flora des Standorts verbunden“, erklärt Gründungspartner Kjetil Trædal auf der Website des Architekturbüros. Ihnen sei wichtig, ein nachhaltiges Gebäude zu entwerfen, das einen minimalen ökologischen Fußabdruck in dieser wunderschönen Natur des Nordens hinterlässt. Deswegen sei das Ziel gewesen, die Art und Weise wie Reisende Hotels betrachten, zu verändern: Sie wollen die Zukunft der Hotels durch einen innovativen Ansatz in Bezug auf Design, Technologie, Bau, Betrieb und Gästereise einleiten. Dabei ließen sich die Architekten von der lokalen Küstenbautradition und der Natur inspirieren, die die Grenzen zwischen Wasser und Land auflösen. Das Design des Resorts ist aus diesem Grund angelehnt an die einheimische Architektur der „Fiskehjell“, A-Förmige Holzkonstruktionen zum Trockenen von Fisch, und an „Rorbue“, einem traditionellen saisonalen Haus von norwegischen Fischern.
Positive Energie und 360°-Panorama im Svart
Das Design des „Svarts“ ist kreisförmig, mit Glaswänden, die einen 360°-Blick in die Natur ermöglichen. Das komplette Ressort steht auf Holzpfählen, die zum Teil im Holandsfjord und auf dem Ufer stehen. Es wird ausschließlich von erneuerbarer Energie betrieben. Dafür haben die Architekten im Vorfeld analysiert, wie viel Sonneneinstrahlung in dem Gebirge für das Powerhouse verwendbar ist. Überraschend: Obwohl in Skandinavien die Winter oft lang und dunkel sind, reichen die Sommermonate aus, um die jährliche Produktion von Sonnenenergie zu decken. Das gelingt unter anderem mit einer strategischen Anordnung des Restaurants, der Hotelzimmer und Terrassen. Die Sonnenenergie strömt auf das Hotel ein, wird von Sonnenkollektoren auf dem Dach gespeichert und kann in den Hotelbereichen ganzjährlich genutzt werden. Die Unterkunft versorgt sich autark, Co2- und emissionsfrei. Die Fassaden sind so konzipiert, dass sie von den Terrassen im Sommer so abgeschirmt werden, dass sie vor Sonneneinstrahlung geschützt sind. Dadurch benötigt das Hotel keine Klimaanlage, sondern kühlt sich von selbst. Im Winter ermöglichen die großen Glasfenster, dass die maximale Sonnenstrahlung das Hotel beheizt. Ein smartes System, bei dem Nachhaltiger-Luxus nicht zu kurz kommt.
Nachhaltiges Reiseziel mit zero Waste und innovativem Spa
Luxus bedeutet für das Hotel „back to the Basics“. Die Zimmer sind minimalistisch eingerichtet. Das Restaurant des Hotels wird von einer eigenen Gewächshausfarm beliefert. Das „Svart“ baut seine Lebensmittel selbst an und serviert es seinen Gästen nach dem „Vom Hof auf den Tisch“-Prinzip, so wie es auch Urban Gardening Restaurants machen. Es ist ein Zero-Waste-Hotel, das auch bei seinen Dienstleistungen wie einem eigenen Bootsshuttle darauf achtet, energiepositiv zu sein. Einen besonderen Wert liegt das Resort auf seinen Wellnessbereich. Über zwei Stockwerke erstreckt sich die „Svart Spa Health und Wellness Clinic“. In drei Zonen, der aktiven, nassen und ruhigen Zone, bietet das Hotel Aktivitäten für Achtsamkeit und Naturbeauty. Die Anwendungen finden mit regionalen, nordischen Heilkräutern statt. Ein Konzept, das spätestens 2024 umgesetzt werden soll. Die Idee von Naturhotels mit einer positiven Energieversorgung, die in eine ähnliche Richtung wie das „Svart“ gehen, wird inzwischen auch in anderen europäischen Ländern immer populärer.
Hotels mit erneuerbarer Energie
Tipp 1 –“Hubertus Mountain Refugio“, Auszeit im Allgäu
Mitten in den Bergen im Allgäuer Naturpark Nagelfluh liegt das Naturhotel „Hubertus Mountain Refugio“. Das Wellness- und Spahotel wird mit Solarenergie versorgt. Die Zimmer werden biologisch gereinigt und das Wasser des großen Infinity Pools mit einer Kläranlage im Tal aufbereitet. Die Lebensmittel für das Hotelrestaurant stammen von Bauernhöfen aus der Region.
Tipp 2 – „Adler Spa-Resort“, Ruhe Oase in Sizilien
In Sachen Nachhaltigkeit liegt das„Adler Spa-Resort“ im italienischen Naturschutzgebiet Riserva Torre Salsa ganz weit vorne. Das Wellnesshotel in Sizilien wird mit erneuerbarer Energie geheizt. Zwischen den Hotelgebäuden befinden sich Gemüseplantagen, Weinreben und Kräutergärten, die das Restaurant mit frischen lokalen Lebensmitteln versorgen.
Tipp 3 – „Schwarzwald Panorama Hotel“, 360°-Panorama in die Natur
Das „Schwarzwald Panorama Hotel“ in Bad Herrenalb ist ein klimaneutrales Naturhotel im Schwarzwald. Das Hotel ist „ClimatePartner“ und analysiert stetig seinen Co2-Ausstoß, um die Klimaneutralität zu wahren. Die Zimmer sind mit nachhaltigen Produkten ausgestattet, also plastikfrei, und das Hotelrestaurant serviert den Gästen Gerichte mit Zutaten aus der Region und von lokalen Lieferanten.

Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots, lässt sie sich gern vom urbanen Lifestyle inspirieren, um darüber zu schreiben. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.