Eingekuschelt in einem Iglu aus Schnee nächtigen – eine sehr romantische Vorstellung. Bei Temperaturen um die null Grad rückt man direkt noch etwas enger zusammen. Wer es weniger kalt mag, kann auch in Alternativen aus Glas und Holz übernachten. Wir zeigen, wo.
Kunstvolle Iglus
In den Schnee gravierte Linien und detaillierte Erhebungen machen aus den eiskalten Wänden wahre Kunstwerke: Eine Übernachtung im Iglu-Dorf bietet neben einem abenteuerlichen Erlebnis eine Kunstausstellung im eigenen Schlafzimmer. Denn in den Innenwänden der Suiten, aber auch in Bar und Restaurant stecken jede Menge Liebe zum Detail in Form von Schneegemälden – geschaffen von Künstler:innen aus aller Welt. Darunter auch die finnische Künstlerin Eeva Karhu. Auf den Bergen von Gstaad kreierte sie zu dem diesjährigen Thema „Contemporary Art“ neben kunstvollen Wandwerken auch Skulpturen aus Schnee. Gemeinsam mit ihren Kollegen Jesse Törmikoski und Jiri Kaspar hat sie einen skulpturalen Kopf gefertigt, der mit seinen horizontalen Schneeschichten in seiner Optik verzerrt erscheint.
Das Iglu-Dorf in den Schweizer Bergen ist in diesem Winter nur eines von fünf Standorten – alle mit unterschiedlichen Kunstthemen. Doch bevor die Künstler:innen am kalten Material mittels Messer und Schaufel Hand anlegen können, müssen die Wände des Iglus erst mal errichtet werden. Während die Planung der Iglu-Architektur Wochen benötigt, wird das Dorf aus Schnee innerhalb weniger Tage errichtet. Möglich macht es die patentierte Idee des Iglu-Dorf-Gründers Adrian Günter. Vor über zwanzig Jahren hat er eine spezielle Bautechnik entwickelt – und das mithilfe eines aufgepusteten Luftballons. Dieser wurde im Schnee platziert und über mehrere Zeitintervalle hinweg mit Wasser besprüht. Das Ergebnis: Übereinanderliegende Eisschichten, die auch ohne Ballon in ihrer Form blieben. Eine Methode, die er erfolgreich auf das Iglu-Dorf übertragen hat. Anstelle von Eis nutzt das Team Schnee und eine verschweißte Folie wird zum Ballon.
Voraussetzung, um mit der Konstruktion anzufangen, ist ausreichend gefallener Schnee. Nachdem ein genauer Standort für die Iglus bestimmt wurde, kann der Bau aus dem natürlichen Material beginnen. Dafür muss die ausgewählte Fläche von Schnee befreit und geebnet werden. Nachdem der Schnee beiseitegeschafft ist, werden die Folien-Ballons aufgeblasen und mit Stäben und Eisenstangen an der vorgesehenen Stelle fixiert. Nun kommt der zur Seite geräumte Schnee zum Einsatz. Dieser wird mittels Maschinen auf die Folien-Ballons gesprüht, bis eine ungefähr drei Meter dicke Schicht entsteht. Nach einer Nacht sind die Iglu-Wände in der Regel ausgehärtet und die Folien-Ballons können entfernt werden. Erst dann versehen die Künstler:innen die Wände mit ihren Werken und Schnee- und Eismöbel werden im Inneren integriert. Wer einmal selbst das Vergnügen haben möchte, kann auch als Gast angeleitet ein Iglu bauen oder kunstvolle Schneeskulpturen fertigen.
Glasklarer Blick auf die Polarlichter
Auch wenn die Unterkünfte des Kakslauttanen Artic Resort in Finnisch Lappland die Form eines klassischen Iglus besitzen, sind sie im Inneren deutlich wärmer als null Grad. Denn sie bestehen nicht aus Schnee, sondern aus Glas. Damit bei zweistelligen Minusgraden die Glas-Iglus nicht vereisen, werden die Scheiben beheizt. Besonders machen die Iglus ihre Lage. Inmitten der Natur Nordlapplands bieten die Glaskuppeln einen atemberaubenden Blick auf Landschaft und Sternenhimmel. Und mit etwas Glück kann man aus nächster Nähe Polarlichter bestaunen. Neben dem bekannten Kakslauttanen Artic Resort gibt es auch in anderen skandinavischen Regionen ähnliche Iglu-Hotels.
Holzhütten in Iglu-Form
Auf einem Steg im Fährsee stehen inmitten der Natur in die Breite geformte Iglus in Holz-Optik. Wie Fischschuppen reihen sich die Holzplatten an dem abgerundeten Dach und der Fassade entlang. Templin ist einer der Stadtorte des Iglu-Camps. Auch über Deutschland hinaus in Dänemark und Luxemburg findet man die handgefertigten Holziglus. Einige der Standorte bieten neben einem Apartment auch passend gestaltete Saunen. Wer von der hölzernen Variante nicht genug bekommen kann, dem bietet das Unternehmen ein eigenes Iglu-Apartment für den Garten. Die individuell gestaltete Hütte kann sowohl Wohnraum als auch Gästehaus oder Sauna sein.
Dein Garten-Iglu
Ein Iglu kannst du auch ohne Schnee ganz einfach selbst bauen. Dafür eignet sich am besten eine geodätische Kuppel – eine stabile Konstruktion in Form einer sphärischen Kuppel, die aus einer Gitterschale von Dreiecken besteht. Der Bau eines solchen Iglus kann zu einem herausfordernden Erlebnis werden, da eine exakte Planung nötig ist. Verschiedene Hersteller wie hubs oder Visions Dome können mit ihren Produkt-Paketen eine willkommene Unterstützung beim Selbstbau sein.
So baust du eine Geo Kuppel
Zunächst muss die Kuppel in ihrem Aufbau genau geplant werden. Nachdem du einen festen und ebenen Untergrund ausgesucht oder ein Fundament angefertigt hast, wird das Gitter erschaffen. Dafür eignen sich besonders gut Holzleisten, da diese exakt zugesägt werden können. Wurden diese in Form gebracht, müssen sie durch eine Lasierung wetterfest gemacht werden. Verschraube nun die zugeschnittenen Holzleisten zu Dreiecken und füge sie zu einer Kuppel zusammen. Nun lässt sich das Gitter mit Stoff oder Folie bespannen. Die Gitterschale kann auch mit Glas geschlossen und so als Wintergarten, Gewächshaus oder „Zelt“ zum Übernachten genutzt werden.