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Virtuelle Realität trifft Kunst: das Metaverse offenbart seine kreativen Wunder

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Virtuelle Realität gehört zum Zeitgeist und könnte perspektivisch sogar die Kunstszene verändern. Warum Virtual-Reality-Art die Kunst der Zukunft ist und welche Künstler:innen die Szene prägen.

Virtuelle Realität – wie verändert Technik die Kunstszene?

„Kannst du dir eine Kunstwelt ohne Michelangelo oder Leonardo da Vinci vorstellen?“, fragt Anna Zhilyaeva ihre Instagramfollower:innen vor wenigen Tagen ganz offen in einem Post. „Nicht jeder weiß es, aber sie waren schwul“, erklärt sie.

Erst vor wenigen Minuten hat die Virtual-Reality-Künstlerin einen neuen Instagrambeitrag geteilt, in dem sie Michelangelos David mithilfe einer VR-Brille und einem Virtual-Reality-Pinsel vor einer Regenbogenfahne in die Luft malt. Das Bild ist ein Geschenk für die LGBTQIA+, ein politisches Statement und eine revolutionäre Technik, die die Kunstszene in Zukunft prägt.

Virtuelle Realität – sind virtuelle Bilder und Ausstellungen die Zukunft?

Virtual Reality Art ist eine Kunst, die neuen kreativen Spielraum ermöglicht, gesellschaftlich ein immer relevanter werdendes Thema ist und, ähnlich wie die VR-Kunst von Zhilayeva, alte Kunst in die digitale Welt integriert. Art wird durch den Einsatz von Computer, Technologien und künstlicher Intelligenz erlebbarer. Menschen können im Metaverse die Bilder und Installationen von Künstler:innen intensiver erleben, als in der Realität. Weltweit werden Virtual-Reality-Musen gebaut, wie das „Museum of Other Realities“ in Norwegen oder das „Digital Art Museum“ in Tokyo. Auch VR-Kunst-Festivals in Metropolen wie New York und Hamburg oder internationale virtuelle Ausstellungen liegen im Trend.

In Deutschland wird jährlich der VR-Kunstpreis unter der Leitung von Tina Sauerländer an Künstler:innen verliehen, die prägende Werke erschaffen. „Durch die rasante Entwicklung der Digitalisierung entstehen neben dem analogen Kunsterleben neue virtuelle Räume. In diesen können künstlerische Werke digital erfahren werden. Mit der Virtual Reality (VR)-Technologie lassen sich alternative Zukunftsszenarien, Wunschbilder und utopische Momente in einem virtuellen Raum imaginieren. Verschiedene gesellschaftliche Zustände werden reflektiert und erlebbar gemacht“, erklären die Veranstalter:innen ihre Vision von VR-Kunst. Inzwischen trenden die Werke der VR-Künstler:innen vor allem in sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok und Co. Sie wollen ihre Follower:innen in eine virtuelle, künstliche Welt mitnehmen, in der digitaler Raum Platz für digitale Bilder schafft und gleichzeitig in der realen Umgebung existiert.

Secondary Bounce – was ist digital und was real?

Die Argentinier Mauro Munoz und Miguel Segovia sind in der Kunstszene als Künstler-Duo Secondary Bounce bekannt. Sie vermischen als künstlerisches Thema Realität und virtuelle Realität miteinander und schaffen es so, bestehende Architektur mit neuer VR-Technologie in virtuelle Bilder zu verwandeln. Die sehen so real aus, dass es Betrachter:innen schwerfällt zu unterscheiden, welche Teile des Bildes virtuell oder real sind. Neben ihrer Bilder, floss ihr künstlerisches Herzblut 2020 während der Pandemie in ein ganz besonderes Projekt: in das virtuelle Museum „VRuseum“. Gemeinsam Museum wird auf einer Fläche von rund 10.000 m2 projiziert.

Das VR-Museum enthält Galerien und offene Räume, in denen Skulpturen ausgestellt werden, die von Künstler:innen aus der digitalen Welt geschaffen wurden. Es lässt sich ganz einfach digital während einer virtuellen Tour von zu Hause besuchen. Dafür müssen User nur die Anwendung auf der Website des Duos kostenlos herunterladen und auf dem Bildschirm zwischen 3 verschiedenen Modi wählen: 1 – Virtual-Reality-Headset, 2 – Tastatur und Maus, 3 – Touchscreen. Dann in den Ansichtsmodi VR, Ich-Perspektive, Luftaufnahme, Foto und Kamera schalten. „Das Projekt wurde ins Leben gerufen mit dem Ziel, eine Verbindung mit der Künstlergemeinschaft aus der Welt der digitalen Kunst herzustellen und den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre digitalen Illustrationen in der virtuellen Realität zu betrachten“, erklären sie.

Ayjay Art – Spiritualität in virtuellen Bildern

„Inspiriert von psychedelischen Erfahrungen arbeite ich als Künstler, um die göttliche Wahrheit jenseits des Schleiers zu vermitteln und meine Einsichten mit Klarheit zu offenbaren“, erklärt der australische Künstler Ayjay. Er selbst beschreibt sich als Visionary Artist, autodidaktischer psychedelischer Digitalmaler, Virtual-Reality-Bildhauer und Graffiti-Wandmaler. Seine digitalen Bilder sind eine Mischung als spirituellen Grundlagen und bunter Graffiti-Skulpturen. Für zählt die kreative Vision, die in seinen virtuellen Bildern mit neuen Technologien einen digitalen Raum bekommt. Eine VR-Brille ist nicht nötig. Ayjay druckt sein Werk in 3D-Optik auf Poster, Bettwäsche, Schuhe und sogar Kuscheldecken. „Pure Magic“, wie er findet.

Yonk – Animation und Skulturen in einer virtuellen Welt

Yonk ist ein VR-Kunststudio aus Den Haag, das sich auf Virtual Reality Sculpting Software spezialisiert hat. Das Start-up entwickelt inzwischen digitale Kunstwerke für internationale Kund:innen und kreiert VR-Art für seine Social-Media-Kanäle. Ihr Stil erinnert an japanische Mangas und Figuren aus Videospielen. Unsere innovative Herangehensweise an diese Technologie hat zu einem einzigartigen Stil geführt, der rohe, kindliche Bildhauerei nahtlos mit ausgefeilten, lebendigen Verblendungen kombiniert. Unser Ziel ist es, mit den traditionellen 3D-Normen zu brechen und Arbeiten zu schaffen, die verspielt, maximalistisch und herrlich seltsam sind, erklärt Yonk.

Jennifer Felmet
Autorin Jennifer Felmet

Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.

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