Dunkler, heller, weniger grau oder gar rötlich: Auch beim Haarefärben geht der Trend hin zu mehr Natürlichkeit. Denn herkömmliche Färbemittel greifen die Haarstruktur an, reizen die Kopfhaut und lösen unter Umständen allergische Reaktionen aus. Pflanzenhaarfarben stellen eine schonende und zugleich natürliche Alternative dar. Alles über Pflanzenhaarfarben, den Unterschied zu chemischen Farben und was du bei der Anwendung beachten solltest
Pflanzenhaarfarben: Gesund und gut für die Umwelt
Reinste, kaltgepresste Öle, Pflanzenextrakte aus Konjakwurzel, Panax-Ginseng oder Leinsamen, gemischt mit frischem Aloe-Vera- oder Birkenwassersaft – was nach einem Luxus-Cocktail klingt, ist in Wirklichkeit die Basis der Pflanzenhaarfarben von NOELIE. Die vor mehr als zehn Jahren von Bahar Krahn gegründete Bio-Beauty-Brand hat sich der Entwicklung von hochwertigen, natürlichen Pflanzenhaarfarben verschrieben.
Bahar Krahns Ziel: Ihre Kund*innen sollen erfahren, wie reichhaltige Pflanzenhaarfarben auf „Superfood-Basis“ das Haar von innen heraus zum Strahlen bringen und es gleichzeitig mit einem schützenden und aufbauenden Film umhüllen. Dieser stärkt das Haar und versiegelt die Farbe mit Hilfe wertvoller Öle aus Kaktusfeige, Kameliensamen oder Schwarzkümmel.
NOELIE ist damit laut eigenen Angaben „die erste zertifizierte Bio-Wirkstoffkosmetik im Premiumbereich, in der anstelle von Wasser ausschließlich frische Bio-Pflanzensäfte eigesetzt werden“. Im Gegensatz zu anderen konventionellen Produkten auf Wasserbasis schenken in den Pflanzenhaarfarben reine Fruchtsäfte, zum Beispiel Traubenfrucht- und Birkenwasser, fahl wirkendem Haar einen schönen Gloss.
Superfood für die Haare treffen auf High-Performance-Wirkstoffe: In Pflanzenhaarfarben
Die Liste potenziell schädigender Inhaltsstoffe in konventionellen Haarfärbemitteln ist lang. So können sie Schwermetalle, Mikroplastik und weitere gesundheitsschädliche Stoffe wie Formaldehyd, die sich zum Beispiel auch in Nagellack finden, enthalten. In den Pflanzenhaarfarben von NOELIE verzichtet Bahar Krahn komplett auf gesundheitsschädigende, synthetische oder synthetisch modifizierte Inhaltsstoffe, die das Haar austrocken, brüchig machen oder sogar die Kopfhaut reizen könnten.
NOELIE setzt aber nicht ausschließlich auf reine, natürliche Öle, Extrakte und Säfte, sondern geht noch einen Schritt und kombiniert diese wertvollen Ingredienzien mit High-Performance-Wirkstoffen aus der Biotechnik. Zu diesen hochwirksamen Inhaltsstoffen zählen hydrolisierte Proteine, präbiotischer fermentierter Honig und Akazienkollagen. Für ein besonders strahlendes Farbergebnis hat Bahar Krahn eine liposomale Technologie entwickelt – die patentierte 3HC-Technologie, die auf einem Molekülkomplex aus Polysacchariden und Liposomen beruht und die dafür sorgt, dass die Haare nach dem Färben nicht austrocknen.
Edle Verpackungsmaterialien als Teil der Nachhaltigkeits-Strategie von Pflanzenhaarfarben
Auch das Thema Nachhaltigkeit liegt der Pharmazeutin, Leiterin des Be Organic Instituts in Wiesbaden und Mutter am Herzen: Statt in Verpackungen aus Plastik kommen die Pflanzenhaarfarben in exklusiven Tiegeln aus satiniertem Glas und Steinpapier, die die Produkte vor UV-Strahlung und anderen Umwelteinflüssen schützen. Zusätzlich musste für die Entstehung kein Tier leiden – denn neben synthetischen Farb- und Duftstoffen, hormonwirksamen Substanzen und genmanipulierten Inhaltsstoffen verzichtet NOELIE komplett auf Tierversuche. Weil das sehr spezielle Markenkonzept von NOELIE sicherlich nicht auf alle Pflanzenhaarfarben-Herstellen*innen übertragbar ist, gehen wir hier noch einmal auf alle Basics rund um das Thema Pflanzenhaarfarbe ein.
Was sind Pflanzenhaarfarben?
Pflanzenhaarfarben bestehen aus farbintensiven Pflanzenbestandteilen wie Henna, Cassia oder Indigo. Sie sind in der Regel als Pulver erhältlich und werden vor dem Färben mit kochendem Wasser angerührt. Im Anschluss wird die Paste mit einem Färbepinsel auf das Haar auftragen.
Der am häufigsten eingesetzte Pflanzenfarbstoff ist Henna. Hierbei handelt es sich um ein reines Naturprodukt, das schon im alten Ägypten als Haarfärbemittel diente. Beheimatet ist die Pflanze in vielen Teilen Asiens und Afrika. Das Hennapulver wird aus den getrockneten Blättern des Hennastrauches gewonnen. In Verbindung mit warmem Wasser entsteht ein kupferroter Farbton, weshalb sich reines Henna besonders für rot gefärbte Haare eignet.
Cassia (eine farblose Art von Henna) wird in der Regel bei blondem Haar angewendet, da es den Haaren einen schimmernden Goldton verleiht. Für dunklere Farbnuancen wird das Hennapulver mit Indigo vermischt. Ein natürlicher Zusatz, dessen Pflanze ein dunkelblaues Farbmolekül enthält und dem Haar einen braunen bis schwarzen Farbton verleiht.
Pflanzhaarfarbe: Das unterscheidet sie von herkömmlicher Farbe
Herkömmliche Haarfärbemittel sorgen mithilfe von Ammoniak und Wasserstoffperoxid dafür, dass die Haare einen anderen Farbton als ihren natürlichen annehmen. Die Substanzen brechen die Haarstruktur auf und zerstören die natürlichen Farbpigmente der mittleren Haarschicht. Auf diese Weise dringen die künstlichen Pigmente tief ins Haar ein und können sich besser festsetzen. Bei regelmäßigem Färben verliert das Haar an Feuchtigkeit und Glanz, mit der Folge: Es wird trocken und porös.
Im Vergleich zu chemischen Färbemitteln punkten Pflanzenhaarfarben mit ihrer natürlichen Pflegewirkung. Statt die Haarstruktur zu schädigen, legen sie die Farbpigmente wie ein Schutzschild um das Haar und sorgen zusätzlich für Feuchtigkeit und einen natürlichen Glanz. Um das gewünschte Farbergebnis zu erzielen, bedarf die pflanzliche Färbung mehrerer Durchgänge sowie einer Einwirkzeit von mindestens 30 Minuten bis hin zu sechs Stunden.
Wie lange Pflanzenhaarfarbe hält, ist unter anderem von der Gesundheit als auch von deinen Pflegegewohnheiten abhängig. In der Regel wird nach ein bis zwei Monaten ein leichter Ansatz sichtbar. Dieser fällt jedoch deutlich dezenter aus als bei chemisch gefärbtem Haar. Je nach Ausgangsfarbe und Haarbeschaffenheit reicht die Palette an Pflanzenfarben von Rot über Blond bis hin zu dunklen Nuancen. Extreme Farbveränderungen wiederum lassen sich mit Pflanzenfarben nicht erzielen.
Haare natürlich färben: 4 Tipps für Pflanzenhaarfarben
- Keine Silikone: Du möchtest von chemisch gefärbtem Haar zu Naturprodukten wechseln? Prinzipiell ist das kein Problem. Allerdings solltest du darauf achten, vor dem Färben keine Haarprodukte mit Silikonen zu verwenden. Diese verhindern, dass dein Haar die Farbe aufnimmt, wodurch die Wirkung der Pflanzenfarbe ausbleibt. Daher empfiehlt es sich, bereits im Vorfeld auf silikonhaltige Produkte zu verzichten. Auch ist es wichtig, nach einer chemischen Haarfärbung vier bis acht Wochen zu warten, bevor eine Pflanzenhaarfarbe benutzt wird – und umgekehrt. Andernfalls können unerwünschte Kontraste entstehen.
- Henna, aber richtig: Das individuelle Farbergebnis mit Henna hängt von folgenden Faktoren ab: Deiner natürlichen Haarfarbe, der vorangegangenen Pflege und mit welchen Zusätzen das Henna angerührt wird. Für dunklere Farbnuancen wie Braun oder Schwarz bedarf es bestimmter Zusätze, die dem Hennapulver beigemischt werden. Oftmals handelt es sich hierbei um PPD (para-Phenylendiamin), eine extrem sensibilisierende Substanz, die starke allergische Reaktionen auf der Kopfhaut auslöst. Daher vorab immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.
- Graue Haare in mehreren Schritten färben: Grundsätzlich gilt, je grauer die Haare, desto heller das Farbergebnis. Anders als bei chemischen Colorationen enthalten Pflanzenfarben keine Komponenten, die Haar oder Kopfhaut schädigen. Stattdessen ummanteln sie das graue Haar mit einer farbigen Lasur, wodurch es mehr Feuchtigkeit erhält, und sanfte natürliche Reflexe entstehen. Gerade für graue Haare, die eine intensive Pflege benötigen, sind Pflanzenhaarfarben eine optimale Alternative.
- Pflanzenhaarfarbe ist für jede/n geeignet: Alle, die eine natürliche Farbveränderung anstreben und auf der Suche nach einer schonenden Alternative gegenüber herkömmlichen Mitteln sind, sind mit Naturalternativen richtig. Möchtest du jedoch einen drastischeren Farbwechsel oder die vorhandene Haarfarbe aufhellen, ist der gewünschte Effekt in der Regel nur mit chemischen Produkten zu erreichen. Für eine sichere Anwendung und die Wahl des richtigen Farbtons ist eine Beratung vom Profi in jedem Fall empfehlenswert. Grundsätzlich ist das Allergierisiko bei Pflanzenhaarfarben sehr gering. Gesundheitsbedenklich sind Mischungen, die mit chemischen Zusätzen ergänzt werden. Diese können mitunter starke allergische Reaktionen hervorrufen und die Kopfhaut schädigen. Daher solltest du bei Pflanzenhaarfarben immer auch auf Natursiegel achten oder zu renommierten Marken greifen.